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Schilddrüsen-Sprechstunde

Warum wird die Schilddrüse krank ?



Die meisten Schilddrüsenerkrankungen sind durch Jodmangel in der Ernährung bedingt. Im süddeutschen Jodmangelgebiet wird, auch bei bewusster Ernährung, nur etwa ein Viertel dieses wichtigen Spurenelements aufgenommen. Die Schilddrüse reagiert auf Jodmangel mit einer Vergrößerung, frühem Verschleiß und der Ausbildung von Verhärtungen ("Knoten"). Funktionsstörung der Schilddrüse, Über- und Unterfunktion, sind eher selten, und haben andere, oft ererbte Ursachen.

Folglich ist die regelmäßige Verwendung von Jodsalz im Haushalt zu empfehlen. Bei vielen Menschen reicht auch dies nicht aus, insbesondere nicht bei Schwangeren und stillenden Müttern. Erst wenn alle Gaststätten, Kantinen, Metzger und Bäcker auch Jodsalz verwenden würden, könnte die von der WHO empfohlene Jodmenge von 0,2 Milligramm (2g/10.000!) durch die Nahrung aufgenommen werden. Deshalb ist in der Schwangerschaft und Stillzeit zusätzlich oft die Einnahme einer Jodid-Tablette erforderlich. Es handelt sich nicht um ein Medikament, sondern lediglich um eine Ergänzung der Ernährung mit dem essentiellen Spurenelement Jod, also eher um ein Vitamin.

Manchmal reicht schon die Gabe einer Jodtablette aus, eine geringfügig vergrößerte Schilddrüse zurückzubilden.

Meist aber wird die Einnahme von Schilddrüsenhormon-Tabletten erforderlich, oder einer Kombination von Jod und Schilddrüsenhormonen. Hierdurch wird die Schilddrüse entlastet, indem sie die in der Tablette enthaltenen Hormonmenge nicht selbst herstellen muß. Nebenwirkungen sind bei richtiger Dosierung nicht zu erwarten, da der Körper nicht zwischen dem eigenen und dem eingenommemen Wirkstoff unterscheidet. Die Einnahme von Schilddrüsenhormonen sollte zunächst für zwei Wochen mit der halben Dosis beginnen. Die Tabletten müssen regelmäßig und auf nüchternen Magen eingenommen werden, am besten nüchtern mind. 30 Minuten vor Kaffee und Frühstück. Sinnvoll ist es, die morgendliche Tabletteneinnahme mit einer anderen regelmäßigen Verrichtung wie Zähneputzen oder Kaffeeaufsetzen zu verbinden.

In einer Schwangerschaft dürfen Schilddrüsenhormon-Präparate nicht abgesetzt werden, es ist meist sogar eine Erhöhung der Dosis erforderlich oder die zusätzliche Gabe von Jod.

Operationen der Schilddrüse können durch eine rechtzeitige medikamentöse Behandlung vermieden werden. Sollte jedoch ein chirurgischer Eingriff erforderlich werden, so ist dies heutzutage nur noch mit einem sehr geringen Risiko verbunden, und einem Krankenhausaufenthalt von etwa einer Woche. Gerade nach einer Schilddrüsenoperation ist aber die medikamentöse Weiterbehandlung erforderlich, um bei entsprechender Veranlagung das erneute Auftreten einer Schilddrüsenvergrößerung zu verhindern.

Bei speziellen Krankheitsbildern, wie überaktiven Schilddrüsenknoten (autonomen Adenomen), kann anstelle der Operation eine Strahlenbehandlung durchgeführt werden, die Radiojod-Therapie. Hierbei wird die individuell berechnete Dosis eines radioaktiven Medikamentes verabreicht. Dieses gelangt ausschließlich in die Schilddrüse und bestrahlt dort gezielt das kranke Gewebe. Andere Organe werden nicht beeinträchtigt, Nebenwirkungen sind noch seltener als bei einem chirurgischen Eingriff. Die stationäre Behandlung mit Radiojod wird in allen Bundesländern in speziell ausgerüsteten Krankenhäusern durchgeführt; wir nennen Ihnen gerne Adressen in Ihrer Region.

Sollte eine stationäre Behandlung erforderlich werden, sind wir Ihnen gerne behilflich bei der individuellen Auswahl einer Klinik und bei der Vereinbarung eines Aufnahme-Termins. In der Regel können die notwendigen Vor- und Nachuntersuchungen der Schilddrüse heimatnah und ambulant erfolgen.

Stets bemühen wir uns, Sie über unseren Behandlungsvorschlag ausführlich zu informieren, und Ihnen unsere Befunde zu erklären. Bitte fragen Sie nach, wenn Unklarheiten bleiben!

Bitte haben Sie Verständnis dafür, daß wir Schilddrüsenuntersuchungen aufgrund der Kapazität unserer Geräte und Mitarbeiter nur nach telefonischer Terminabsprache durchführen können. Nennen Sie uns bitte bereits bei der Anmeldung den Arzt, von dem Sie untersucht werden möchten.

Am Morgen der Untersuchung müssen Sie nicht nüchtern bleiben. Allerdings sollten Sie an diesem Tag auf die Einnahme Ihrer Schilddrüsenmedikamente verzichten. Günstig wäre es, wenn Sie am Untersuchungsmorgen Ihre Kleidung so wählen könnten, daß der Hals leicht zugänglich ist; auch Halsschmuck sollte vor der Untersuchung abgelegt werden.

Die erforderlichen Untersuchungen sind weder schmerzhaft noch gefährlich. Welche Verfahren im einzelnen bei Ihnen angewendet werden, richtet sich nach der Anforderung des überweisenden Arztes, aber auch nach dem Verlauf des Untersuchungsgangs. Einen Überblick über unsere Möglichkeiten gibt Ihnen das nächste Kapitel.

Wir werden uns bemühen, Sie über alle Vorgänge und Befunde gewissenhaft zu informieren. Der endgültige Befund steht jedoch erst nach Auswertung der Bluttests, szintigrafischen Aufnahmen usw. fest. Ihr Hausarzt wird etwa eine Woche nach dem Untersuchungstermin einen abschließenden Befundbericht mit detaillierten Behandlungsvorschlägen erhalten. Bitte besprechen Sie die Ergebnisse dann mit ihm.

Im Laufe der Untersuchung werden Sie mit einem oder mehreren der folgenden Verfahren Bekanntschaft machen:

Die wichtigsten Hilfsmittel des Arztes sind nach unserer Überzeugung noch immer seine Augen, Ohren und Hände. Zuerst werden wir Sie deshalb zu Vorgeschichte und Beschwerden befragen und eingehend körperlich untersuchen.

Bei der Ultraschalluntersuchung (Sonografie) wird ein Bild der Halsorgane mittels Schallwellen aufgezeichnet. Die Untersuchung wird im Liegen durchgeführt und ist völlig harmlos, d.h. auch für Schwangere und Kinder günstig.
Eine Blutentnahme aus einer Armvene, zur Bestimmung z.B. der Schilddrüsenhormone, ist in der Regel ebenfalls erforderlich. Bitte teilen Sie uns mit, wenn sie diese lieber im Liegen über sich ergehen lassen wollen.

Gelegentlich ist nach 30 Minuten eine zweite Blutentnahme nötig (TRH-Test); Sie werden gebeten, in der Zwischenzeit im Wartezimmer zu bleiben.

Bei der Szintigrafie der Schilddrüse wird eine Spurendosis des Elements Technetium (Tc-99m) verabreicht, die sich im Körper wie Jod verhält und kurzfristig in die Schilddrüse aufgenommen wird. 20 Minuten nach der Injektion ist es möglich, ein funktionelles Bild Ihrer Schildrüse aufzuzeichnen und am Computer darzustellen. Sie müssen hierzu für fünf Minuten ruhig vor einer Gamma-Kamera sitzen.

Bei manchen Schilddrüsenknoten ist die Entnahme einer Zellprobe durch Feinadelpunktion wichtig. Da nur sehr dünne Punktionsnädelchen zum Einsatz kommen, ist dies weder besonders schmerzhaft noch gefährlich. Der feine Einstich wird nicht anders empfunden als eine Blutentnahme am Arm; auch nach einer der Feinnadel-Punktion sollten Sie die Stelle des Einstiches für etwa 10 Minuten fest komprimieren.

Wir bitten, vor Beginn der Untersuchung die folgenden Fragen zu überdenken und dem Arzt dann zu beantworten:

Sind in Ihrer Familie Schilddrüsen-Krankheiten bekannt? Welche? Bei wem?

Wurde Ihre Schilddrüse schon einmal untersucht oder behandelt? Wann? Wo? Wie?

Haben Sie Beschwerden im Hals? Welche, wie oft, wie lange schon?

Liegt eine Schwangerschaft vor, oder könnten Sie eventuell schwanger sein? Hat sich Ihr Periodenzyklus verändert?

Nehmen Sie derzeit regelmäßig Medikamente ein? Welche? Auch Hormonpräparate oder Verhütungsmittel?

Sind Sie in letzter Zeit ungewöhnlich müde und lustlos? Oder nervöser als sonst, launisch, reizbar?

Sind Sie sehr wärme- oder kältempfindlich, frieren oder schwitzen Sie mehr als früher?

Leiden Sie unter Anfällen von Herzrasen, auch in Ruhe oder nachts? Gibt es andere Herzbeschwerden?

Wie haben sich Appetit, Stuhlgang und Gewicht in den letzten Monaten entwickelt? Haben Sie auffällig zu- oder abgenommen?

Leiden Sie unter Händezittern, Schlaf- und Konzentrationsstörungen, Kopfschmerzen?

Sind in der Vergangenheit andere ernsthafte Krankheiten aufgetreten? Welche? Wann?

Wurden Sie in den letzten Monaten geröntgt? Mit Kontrastmittel-Infusion, wie bei Herzkatheter, Nierenuntersuchung, Computer-Tomogramm?

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Fachärztezentrum am
Klinikum Darmstadt
Grafenstr. 13
64283 Darmstadt
Tel. 06151-9943 0
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